Erster Saisonsieg für FC Grabs
Ausgerechnet im Derby auswärts beim FC Gams gelingt dem FC Grabs der erste Saisonsieg. Das klare Resultat von 0:3 täuscht aber darüber hinweg, dass sich die Mannschaften über weite Strecken der Partie ebenbürtig waren.
«Sensationell! Ich bin erleichtert», sagt der Grabser Marcel Schneider unmittelbar nach Spielschluss. Endlich ist er da – der erste Saisonsieg. Seiner Meinung entschied der Kampf und der grössere Siegeswille zu Gunsten des FC Grabs. Derweil hadert Philip Näf vom FC Gams: «An der Motivation liegt es nicht. Es will jeder – aber jedem klebt das Pech an den Füssen. Es funktioniert einfach nicht.»
Viele Chancen vergeben
Das Schlussresultat von 0:3, darüber ist man sich einig, fiel zu hoch aus. Während Schneider ein 0:2 als realistischeres Ergebnis vorschlägt, will es Näf umgekehrt gesehen haben. «Zur Halbzeit müssten wir aufgrund der Spielanteile nach meinem Gefühl her 2:0 führen.» Ein Remis nach 45 Minuten wäre wohl das logische Resultat gewesen. Beide Teams sündigten im Abschluss. Während Grabs in der Quantität der Schüsse aufs und knapp neben das Tor klar vorne liegt, hält Gams diese Bilanz bei der Qualität der Torchancen ausgeglichen.
«Ein blödes Tor»
Letztlich führte ein grober Fehler zum 0:1. In der 44. Minute will Gams-Torhüter Adrian Dürr nach einem Rückpass den Ball wegspedieren, trifft diesen aber so unglücklich an der Seite, dass das Leder zur idealen Vorlage für Dario Prestagiacomo wird, der so eine Offerte nicht ausschlägt. Kurz nach der Pause der zweite Stich ins Gamser Herz. Philipp Schaltegger geht bei einem Angriff der Grabser völlig vergessen. Alleine auf Dürr laufend, hebt er gefühlvoll den Ball über den Gamser Keeper zum 0:2. Von diesen zwei Toren kurz vor und nach dem Pausentee erholen sich die Gastgeber nicht mehr.
«Dieses Spiel ist sinnbildlich für die bisherige Saison», erklärt Näf enttäuscht. «Wir erhalten ein blödes Tor, müssen einem Rückstand nachrennen und erhalten dann die nächsten Tore.» Doch Philipp Näf hatte es selber in den Füssen, für ein positiveres Resultat zu sorgen. Doch sein Schuss in der 37. Minute lenkte Grabs- Goalie Roland Gantenbein an die Lattenoberkante, Näfs nächster Versuch wehrte in der 42. Minute die Lattenunterkante ab. «Das passt irgendwie zu unserem negativen Lauf.» Auch der vergebene Penalty von Nicolas Fäh in der 60. Minute.
«Endlich geht er rein»
Auch Marcel Schneider musste erst Rückschläge in Kauf nehmen, ehe er endlich traf. Thomas Nigg zirkelte in der 34. Minute einen Freistoss exakt auf den Schopf von Schneider – dieser traf den Ball aber nicht richtig, sein Kopfstoss ging ins Aus. Besser traf der Grabser in der 62. Minute. Dieses Mal aber verhinderte der Pfosten die Vorentscheidung der Partie. Doch zwölf Minuten später klappte es dann doch. Erneut nach einem Freistoss stand Schneider goldrichtig vor dem Tor und köpfte zum 0:3 ein. «Endlich geht er rein», dachte sich Schneider. «Da ist man erleichtert, wenn man zuvor 100prozentige Chancen vergeben hat.»
Rätsel hüben wie drüben
Zwei Derbies, vier Punkte. Der FC Grabs ist erwacht. DenGrund kann Marcel Schneider aber ausmachen. «Auch für mich ist es ein Rätsel. Es hat nie am Trainer gelegen. Doch jetzt weht ein anderer Wind, es herrscht eine andere Umgangsweise. Es liegt vielleicht an der Einstellung. Nun hat der Hinterletzte begriffen, um was es geht. Wir wollen nicht schon wieder absteigen. Jeder kämpft für jeden.» Anders der Gemütszustand bei Philipp Näf. Er erklärt, dass das Formtief mit dem knapp verpassten Aufstieg letzte Saison zu tun haben könnte. «Seither sind wir nie mehr in Form gekommen.» Für ihn gibt es nur ein richtiges Rezept: «Weiter trainieren, ein Team sein, miteinander aus dem Tief finden. Irgendwann kommt das Glück zurück, wenn wir weiterhin hart arbeiten.»
Gams − Grabs 0:3 (0:1)
Madrusen − 150 Zuschauer. − Sr. Matt.
Tore: 44. Prestagiacomo 0:1. 47. Schaltegger
0:2. 74. Schneider 0:3.
FC Gams: Adrian Dürr; Pahud, Christian
Näf, Göldi (78. Pucher); Hoppeler, Rüdisühli;
Fluri (65. Beti), Suhner; Thomas
Dürr, Fäh; Philip Näf.
FC Grabs: Gantenbein; Nef, Eggenberger,
Beusch, Heeb; Smajli (66. Vetsch), Schneider,
Nigg, Sassano (87. Egli); Prestagiacomo
(84. Kuhn), Schaltegger.
Bemerkungen: Verwarnungen: 54. Prestagiacomo,
62. Göldi (beide Foul). – 78. Göldi verletzt ausgeschieden.
– 37. Lattenschuss Philip Näf.
42. Lattenschuss Philip Näf. 62. Pfostenschuss Schneider.
– 60. Gantenbein hält Foulpenalty von Fäh.
Quelle Werdenberger und Obertoggenburger, Robert Kucera